30. Mai 2008: Carausflug Salem

Pünktlich um 07.30 Uhr sind sie an der Jurastrasse gestartet, die 44 Senioren Frauen und Mannen von Fislisbach.
Ziel war Salem; ein Ort im Dreieck Überlingen - Heiligenberg - Unteruhldingen am nördlichen Rand des Bodensees liegend. Den Bodensee mit der Autofähre überquerend, erreicht man schliesslich den geschichtsträchtigen Ort in einer fruchtbaren Landschaft liegend, die zu jeder Jahreszeit zum Besuch ladet.
Schon um 1135 hat der Adelige Guntram von Adelsreute aus seinem Grundbesitz den Ort Salemanesweiler dem Orden der Zisterzienser gestiftet.
Um 1137 gründete Abt Frowin vom Kloster Lützel bei Basel mit einem Konvent von 12 Mönchen das neue Kloster. Von 1282 bis 1311 wurden die Klosteranlagen umfangreich erneuert und im Jahre 1285 sogar mit dem Neubau eines gotischen Münsters begonnen der aber relativ früh - um 1319 - eingestellt werden musste. Während des Konzils von Konstanz um 1400 wurde das Münster fertiggestellt und geweiht.
Zu Beginn des 30-jährigen Krieges um 1615 wird das mittelalterliche Kloster abgebrochen und mit einem grossangelegten Neubau ersetzt, gleichzeitig erfolgt die erste Barockisierung des Münsters.
Schon 1697 brennt die neue Klosteranlage fast vollständig ab wobei die Kirche weitgehend vom Feuer verschont blieb. Innert 10 Jahren wurde das Kloster im barocken Geist und Stil wieder aufgebaut.
Nach vielem Auf und Ab in seiner Geschichte erlebte das Kloster eine neue Blütezeit, wurde zu einem Handelszentrum im Bodenseeraum; das Münster erhielt einen neuen Turm mit 15 Glocken, dem grössten Geläute seiner Zeit.
1802 bei der Säkularisierung wurde das Kloster dem Besitz des Markgrafen von Baden zugeschlagen.
1804 wurde schliesslich der Konvent aufgelöst. Die Markgrafen von Baden übernahmen das kulturelle Erbe; traditionelle Handwerksbetriebe, Forst, - Land, - und Teichwirtschaft werden neben dem Weinbau gepflegt und gelebt. 1920 eröffnet Prinz Max von Baden mit Kurt Hahn die berühmte Schloss Schule von Salem.
Von 1980 bis 2003 wurden die Schlossanlagen und das Münster umfangreich renoviert und hergerichtet.
Die Besucher bewundern die Werke aus der Zeit der VorVorväter und staunen ob der damaligen Handwerkskunst; ganz besonders auch, wenn man bedenkt mit welchen Mitteln und unter welchen Umständen gearbeitet worden ist. Trotz alter Kunst und Ehrfurcht vor all dem Erlebten meldet sich der Hunger, so ist man froh, dass zum Aufbruch gedrängt wird und man dem Mittagstisch zustreben kann.
Ganz unten am Bodensee wird er dann gefunden. Sinnigerweise im Pilgerhof zu Maurach!
Ganz am See unter riesigen alten Bäumen sind die Tische schon gedeckt, das Servierpersonal nimmt die Bestellungen für die Getränke auf und dank einer mustergültigen Organisation wird unmittelbar das Mittagessen serviert. So bleibt sogar noch Zeit der Wallfahrtskirche Birnau einen Besuch abzustatten. Der Kirche vorgelagert ist eine riesige Terrasse; bei guter Sicht bietet sich eine Aussicht die wohl nicht so schnell überboten werden kann. Über die Mainau im Obersee hinüber zum Schweizer Ufer mit dem Panorama des Alpsteins im Hintergrund, über Romanshorn hinweg bis zum Pfänder über Bregenz reicht der Blick und das Schwäbische Meer liegt einem zu Füssen! Mit dem Gedanken all das Gesehene noch einmal mit viel mehr Zeit sehen zu wollen besteigt man den Bus und ist gespannt ob der Zeitplan eingehalten wird. Durch den Hegau mit seinen Vulkankegeln ist man rascher als gedacht in Schaffhausen angekommen, infolge eines Missverständnisses lernt man sogar noch Flurlingen kennen, die nördlichste Gemeinde des Kanton Zürich.
Aber schon nach wenigen Minuten ist man am letzten Zwischenziel der Weinbauernfamilie Strasse in Uhwiesen angelangt. Nach kurzer Exkursion mit Albert Strasser in den nahegelegenen Rebberg wird die Arbeit an der Rebe und im Rebberg erklärt. Der neue Blauburgunder findet nicht bei allen Probanden Anklang; hingegen wird der Zürcher Räuschling zum Wein des Tages erklärt. Müde aber mit vielen Eindrücken kommt man gerne wieder heim und freut sich ob dem spitzen Turm von St. Agatha. (AL)
 
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