30. April 2004: Besichtigung KVA Turgi

38 Seniorinnen und Senioren wollten am 30. April 2004 wissen was mit Ihrem Kehricht und Abfall in Turgi passiert. Auf eindrückliche Weise, interessant und kompetent hat uns Frau Heidi Spahr erklärt wie die KVA Turgi funktioniert. Dass unter Kehrichtverwertung nicht einfach Verbrennung zu verstehen ist, wurde sehr schnell klar; wenigstens in der Theorie.
Die KehrichtVerwertungsAnlage mit 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern funktioniert als thermisches Kraftwerk das jährlich Wärme für 5'000 Wohneinheiten und Strom für 25'000 - 30'000 Einwohner produziert und somit auch 38'700 Tonnen Heizöl einspart!
2003 haben 83 Gemeinden (73 Vertragsgemeinden) 116'334 Tonnen Kehricht zur Verwertung angeliefert, davon sind 47 % Hauskehricht und 53 % Industrie- und Bauabfälle. Bei der Verbrennung bleiben von 100'000 To. Kehricht ca. 20'000 To. Schlacken zurück, saubere Schlacke auf die chemische Verunreinigungen oder Schwermetalle bezogen. Die Rauchgase werden in mehreren Prozessen gewaschen, entgiftet und schliesslich als Dampf über das Kamin abgeführt; die ausgesonderten Schwermetalle und Resttstoffe werden gesammelt und in stillgelegten Salzbergwerken in Deutschland endgelagert.
Beim Rundgang lässt uns ein Blick in die Abfallgruben bei der Anlieferstelle klar werden, was der Begriff "Wegwerfgesellschaft" heisst. Bettgestelle, kompl. Sitzgarnituren aus Leder, Matratzen, Haus-, und Gartenentrümpelungen nebst all den vielen bekannten Kehrichtsäcken gehen den Weg durch den Schredder. Das zerkleinerte Material wird dann im Bunker mittels eines riesigen Greifers (er allein wiegt 2 To.) von einem Kranführer nach Heizwerten grob sortiert und schliesslich durch den Ofentrichter der Verbrennung zugeführt. Die Sicht durch das Fenster in das Feuer und die strahlende Hitze lässt ahnen welche Energien da umgesetzt werden.
Man sagt, der Mensch bleibt bis ins hohe Alter lernfähig; es ist so! (Al)
 
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