28. September 2007: Dia-Vortrag: Arbeiten und Leben in Afrika!

66 Fislisbacherinnen und Fislisbacher Senioren wollten von Enrico Kempter wissen wie er und seine Familie vor gut 50 Jahren während 8 Jahre Afrika erlebte. Es war einiges ganz anders als damals in Grönland wo er mit einem oder zwei Kollegen gearbeitet hat und sogar zeitweise selber um die Verpflegung besorgt sein musste. Mittlerweile verheiratet, Familie mit Ehefrau und 2 kleine Kinder, beschäftigt bei einer grossen Mineralölfirma, weiss man natürlich, dass gelegentlicher Ortswechsel mit ganz neuen Lebensformen dazu gehört. So macht er sich also auf nach Afrika, ganz in die Nähe des Äquators, nach Gabun! Ein reiches Land mit viel Holz und vermutetem Erdöl. Vorerst alleine um zuerst mal sein Arbeitsgebiet mit den Lebensbedingen - die auch auf die Familie zukommen - kennen zulernen. Die Begeisterung mit der Enrico erzählt lässt nur ahnen was er damals mit seiner Familie erleben und erfahren durfte. Ein gemauertes Haus ohne Fenster aber mit Haustieren die einem von der Decke herab anschauten und dafür für einen minimalen Mückenbestand sorgten. Freundliche und friedliche Einheimische die für das Wohl der Familie sorgten und die Kinder verwöhnten, aber halt nach den Massstäben die sie gelernt und gekannt haben. So war eben für Kurzweil im Alltag gesorgt und Lernprozesse für beide Seiten waren laufend zu erleben. Moschusfleisch wie in Grönland war fürs Überleben nicht mehr nötig, dafür gab es alles zu Essen was gesund, gut und zudem sehr bekömmlich war. Nur mit Abfällen mussten wieder spezielle Massnahmen getroffen werden. Eine Ghüderabfuhr war hierzulande nicht bekannt also entsorgt man wo's am wenigsten stört z.B. hinter dem Haus. Das wiederum sorgt für eine Rattenschar die zwar alles Fressbare entsorgte aber dafür Schlangen anlockte weil Ratten für Schlangen sozusagen Leckerbissen waren. Zur Abhilfe der Schlangenplage musste also das Grundproblem der Müllabfuhr zuerst gelöst werden.
Damals waren Familienausflüge über Land per Auto mit der Familie problemlos möglich; eine Sensation für die Einheimischen waren jeweils Kempter's Buben, hellblond wie sie waren, wurden sie bestaunt und alle wollten mal in das blonde Haar hinein fassen. Der Marktbesuch mit den Kindern war immer ein Erlebnis; für Kempter's das riesige Angebot und für die Einheimischen Kempter's blonde Buben. Ein sehr grosses Ereignis für Charlotte und Enrico war auch der Besuch von Albert Schweitzer in Lambarene. Albert Schweitzer, über den Besuch der Schweizer überrascht und erfreut, zeigte ihnen mit Stolz seine Station und unterhielt sich mit seinen Besuchern aufs Beste.
Man möchte eigentlich gerne mehr wissen über jenes Land zu jener Zeit; denn die Bilder die Enrico von jenem Gabun und seinen Menschen brachte sind anders als das was uns in den Nachrichten heute gezeigt wird. Aber 8 Jahre Leben in einen einstündigen Vortrag packen ist nicht zu schaffen, so bleibt zu hoffen Enrico Kempter habe noch etwas auf Lager was die Zuhörer wieder so fesselt wie erlebt. (AL)
 
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