waren die Themen über die sich 62 Frauen & Männer im kath. Kirchgemeindehaus informieren wollten. Die Referenten
Herr Rolf Bircher; Leiter des Alterszentrum Rohrdorferberg und Frau Dr. Patricia Herzog; prakt. Ärztin in Fislisbach
und Reusstal haben die Erwartungen erfüllt.
Rolf Bircher eröffnet den Nachmittag mit seiner Übersicht über die Entstehung des Alterszentrums. Erstaunlich diese
Entwicklung in der relativ kurzen Zeit von etwas über 35 Jahren. 1970 schenkten die Eheleute Imhof der Gemeinde
Fislisbach 5000 m2 Bauland mit der Auflage daselbst ein Altersheim zu errichten. 1973 wurde von 8 Gemeinden der
Zweckverband Regionales Altersheim Rohrdorferberg-Reusstal gegründet. Nach dem Spatenstich im Mai 1975 wurde schon
am 2. November 1976 das 1. Zimmer von einer Pensionärin bezogen.
Mit einigen Zahlen hat Rolf Bircher die Entwicklung des Alterszentrums unterlegt; so waren 1977 80 Betten zu einem
durchschnittlichen Kostensatz von Fr. 28.50 pro Tag zur Verfügung. 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit 18
Vollzeitstellen haben die Pensionärinnen und Pensionäre betreut. Die jährlichen Betriebskosten des Alterszentrums
beliefen sich damals auf Fr. 665'000. Nach den Erweiterungen 1984, dem Anfügen des Pflegetraktes 1996/97 und
schliesslich der Gebäudesanierung 2004 stehen heute insgesamt 105 Betten zur Verfügung.
Alle diese Massnahmen erfolgten unter dem Aspekt der Anpassung an veränderte Anforderungen der Kundschaft
(Pensionärinnen und Pensionäre sind heute Kunden) wie auch an die betrieblichen Abläufe und dem Unterhalt der
Gebäude. 106 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit 81 Vollzeitstellen betreuen und pflegen die Pensionärinnen und
Pensionäre. Das jährliche Betriebsbudget beläuft sich auf Fr. 5'399'000! Entsprechend haben sich auch die
Tagespauschalen verändert; so ergeben sich heute Kosten je Person und Bedürfnis von Fr. 87.50 bis 106.50 für
Einbettzimmer und 151.50 bis 185.00 für 2-Zimmerappartemente. Im Pflegebereich belaufen sich die Grundkosten auf
Fr. 96.50 im 2-Bettzimmer und 114.50 im Einbettzimmer wobei den Grundkosten der Pflegeaufwand nach den gesetzlichen
Taxen zugerechnet werden muss. Für die Zentrumsleitung ist oberstes Ziel - mit allen Angestellten - ihren Kunden
den Lebensabend so freundlich und angenehm wie möglich zu machen. Dazu dient neben einer reichhaltigen Küche - die
auch individuellen Wünschen entgegenkommt - ein breit gefächertes Kulturprogramm. Wichtig für das Wohlbefinden der
Kunden ist das Eingehen auf deren persönlichen Befindlichkeiten. So gesehen kann die Frage: "Das Alterszentrum ein
möglicher Wohnort?" nur mit Ja beantwortet werden!
Rolf Bircher wird mit dankendem Applaus für seine Informationen verabschiedet und Frau Dr. Patricia Herzog übernimmt
den Leitfaden "Wohlbefinden im Alter" mit ihrem Referat "im Alter Gesund sein - Gesund bleiben". Eine vernünftige
Ernährung ist das A & O in jeder Lebensphase; sehr wichtig ist das Bewusstwerden um die veränderten Lebensumstände,
wenn die Familie schrumpft und damit auch die Essensgewohnheiten anders gestaltet werden.
Frau Dr. Herzog macht den Seniorinnen und Senioren plausibel welch wichtige Körperfunktionen durch falsche oder
mangelhafte Ernährung gestört werden können. Eindrücklich geht sie auf die bekannte Ernährungs-Pyramide ein, bei
der die breite Basis auf dem Genuss von ungesüssten Wässern, Tee und frischem Gemüse (nicht zu Mus gekocht) ruht.
Die Pyramide von der sehr gesunden Basis über - die zwar auch wichtigen Baustoffen Eiweisse und Kohlehydrate - zur
Spitze, zeigt schmerzlich, wie wenig Platz für all die feinen Gipfeli, Kuchen und Desserts im Alltag bleibt. Aber
trotz der vernünftigen Ernährung wird der Körper älter und baut ab! Der Gang zum Arzt bleibt sehr oft unvermeidlich;
es braucht Medikamente die der Doktor auf den Patienten abstimmt. Für den Gesundheitszustand ist sehr wichtig, dass
die Medikamente nach Vorschrift eingenommen werden. Auf keinen Fall dürfen Medikamente nicht einfach weggelassen werden
wenn die vorgestellte Wirkung nicht so schnell fühlbar wird. Man soll unbedingt mit dem Arzt das Gespräch aufnehmen,
er ist für ein offenes Wort dankbar. Er kann nur Massnahmen treffen wenn er die genauen Umstände kennt, so entsteht
auch ein Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient. Schlussendlich bildet Vertrauen den halben Weg zur
Besserung! Frau Dr. Herzog wird mit bestem und grossem Applaus für die eindrücklichen und detaillierte Ausführungen
verabschiedet!
Beim anschliessenden Kaffee- und Kuchenbuffet hat der Chronist, eingedenk der Pyramide nur mit einem Stück Kuchen
zugeschlagen während dem die Gesundheitsbewussten bei Therese und Annelies von der Spitex sich den Blutdruck messen
liessen. Übrigens wird dieser Service von der Spitex unentgeltlich jeweils montags von 14.00 - 15.00 Uhr im
Standort im Alterszentrum an der Bernardastrasse nebst der Gesundheitssprechstunde angeboten. (Al)