25. November 2005: zum Vortrag von Dr. med. Johannes Schindler "Unser Herz"

60 Frauen und Männer - notabene nicht nur Senioren & Seniorinnen - haben sich am 25. Nov. 2005 im kath. KGH eingefunden um sich von Dr. Schindler fundiert über unser "liebstes" Organ informieren zu lassen. Aus organisatorischen Gründen musste der Seniorennachmittag etwas umgestaltet werden; so wurde zuerst mit dem feinen Kuchen aus der Seniorinnen-Bäckerei ein wenig "gesündigt" bevor Dr. Schindler ganz eindeutig klarmachte, dass unser Herz sehr viel mit macht; es arbeitet wie ein Pferd ein ganzes Menschenleben lang, es lässt sich auch in Grenzen heilen, es lässt sich trainieren, man kann durch Massnahmen und eigenes Verhalten einigen Probleme vorbeugen aber stärken können wir unser Herz nicht. Allfällige Schäden lassen sich höchstens stabilisieren sofern der Patient einige liebgewordene Gewohnheiten ändert oder gar ablegt. Dass dem Herzen immer, zu allen Zeiten und Kulturen, eine sehr grosse Bedeutung beigemessen wurde, ist aus vielen Schriften bekannt so z. B. von den Babylonier wo vor 4500 Jahren der König Gilgamesch eine grosse Todesfurcht in seinem Herzen verspürte und sich deshalb auf den Weg macht um das Kraut der Unsterblichkeit finden zu können. Im Laufe der Jahrhunderte spielte das Herz in Verbindung mit Liebe, Angst, Tod oder dem drohenden Weltenende immer eine grosse Rolle. Man glaubte die Seele und den Ursprung des Lebens im Herzen zu sehen. Erst 1628 wurden diese Anschauungen durch die epochale Endeckung in den Hintergrund gedrängt, dass das Herz eine Pumpe sei und den Blutkreislauf im Gange hält.
Dr. Schindler zeigt mit Computeranimationen die Grossartigkeit dieser Pumpe. In einem kompakten Gehäuse arbeiten 2 Pumpen in Mehrventiltechnik mit ca. 7000 Liter Förderleistung pro Tag, in unterschiedlichen Leistungsstufen, mit variablen Drehzahlen stufenlos geregelt den ganzen Tag, die ganze Nacht und das alles mit integrierter Software! Ein Kunstwerk der Natur, ein Meisterwerk der Schöpfung!
Gelegentlich spüren wir, wie dieses Kunstwerk malträtiert wird; oft unbewusst sehr oft aber sehr bewusst. Unbewusst wenn wir durch genetische Veranlagung eine Krankheit mitbekommen haben, die sich unter Umständen sehr schleichend oder nur durch Zufall bemerkbar machen kann wie z.B. die Diabetes. Hier kann die Medizin medikamentös etwas ausrichten aber ebenso wichtig sind die eigenen, bewussten Verhaltensmassregeln, unsere Lebenshaltung wie genügend Bewegung, vernünftige Ernährung nach der bekannten Pyramidenregel, Genussmittel einschränken und das Rauchen ganz einstellen.
Mechanische Fehler können heutzutage vom Chirurgen fast als Routine behandelt werden. Auch bei Durchblutungsstörungen die zum Herzinfarkt oder Hirnschlag führen können, kann medikamentös und chirurgisch sehr viel getan werden; letztlich ist aber immer wichtig, dass wir
  1. die Anweisungen der Ärzte strikte befolgen und
  2. unseren Alltag an unsere Befindlichkeit anpassen und
  3. unsere Ernährung umstellen, vielleicht sogar auf mediterrane Küche, gezielt essen (400 gr. Früchte täglich, aber keine Trauben) und trinken (am besten Wasser oder ungesüssten Tee) und
  4. täglich 1 bis 2 Glas Wein zum Essen als Medizin geniessen und
  5. bewegen, bewegen ohne Auto notabene, mit Velo oder zu Fuss eine ½ Stunde täglich; man darf ruhig etwas ins Schwitzen und zu höheren Drehzahlen kommen, das stärkt unser Herz und stärkt unser Wohlbefinden.
Und das Rauchen unbedingt einstellen, Und das Rauchen unbedingt einstellen, Und das Rauchen unbedingt einstellen, ein eindringlicher Rat von Dr. Schindler, er ist der Meinung, dass bereits den Kindern im Elternhaus die Auswirkungen des Rauchens auf unsere Gesundheit, deren Einfluss auf unser Wohlbefinden klargemacht und vorgelebt werden soll.
Zum Schluss noch ein Rat von Dr. Schindler: wenn der berüchtigte Schmerz im Arm, der massive Druck in der Herzgegend, ungewöhnliche Schmerzen im Rücken oder Störungen im Bewegungsablauf festgestellt werden, sollte man nicht bis zum Montag warten um einen Termin beim Hausarzt auszumachen; es kann dringender Handlungsbedarf bestehen. Tel. 144 einstellen oder sich direkt vom Nachbar in die Notfallaufnahme des nächsten Spitals fahren lassen. Zeit gewinnen ist Lebens notwendig.
Dr. Schindler hatte während mehr als einer Stunde ein aufmerksames Publikum; er hat mit seinen Ausführungen ein Fenster in die Herzen aufgetan und mit seinem Vortrag die Seniorinnen und Senioren an die Stühle gefesselt. (Al)
 
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