Guten Mutes, auf besseres Wetter hoffend als vorhergesagt und doch nicht ohne Schirme haben am Freitagmorgen 44
Seniorinnen und Senioren den Twerenboldcar bestiegen.
Nach launiger Begrüssung durch Herr Paller - Chauffeur unseres Fahrzeuges - trifft man in zügiger Fahrt in Grafenort im
Herrenhaus des Klosters Engelberg ein. Das Herrenhaus im 17. Jahrhundert erbaut, sollte sozusagen verschiedenen Herren
dienen. Bei Kaffee und Züpfe erfuhr man, wie und was, im jetzigen Herrenhaus passiert Vorerst war es einmal Tal-Residenz
und Erholungsstätte des Abtes und des Konvents vom Kloster Engelberg, diente als Herberge für vornehme Reisende, es war
auch Sust und Warenumschlagplatz zwischen Tal, Kloster und Italien zudem diente es als Korndiele und nicht zuletzt wurde
es für politische Zusammenkünfte genützt. Heute wird das Haus nur während 4-5 Sommerwochen als Erholungsort für die
Mönche des Klosters Engelberg - die Mönche organisieren in dieser Zeit den Haushalt völlig autark - genutzt.
In den übrigen Jahreszeiten wird das Haus von der Stiftung "Lebensraum Gebirge" verwaltet und steht verschiedenen
Organisationen und auch Privaten für Tagungen, Kurse, Seminare usw. gegen Entgelt zu Verfügung.
Unter der sachkundigen Führung von Frau Knobel wird den Fislisbacher Frauen und Männer über die Geschichte des
Herrenhauses mit seiner Entstehung, der Architektur und dem Bau, den geschichtlichen Zusammenhängen vom Kloster Engelberg
mit Ob- und Nidwalden, wie auch über die Einflüsse und Auswirkungen der napoleonischen Kriege auf die Talschaften
ausführlich berichtet. Ein rechtes Haus hat auch ein rechtes Dach! Diese Worte haben für das Herrenhaus Bedeutung. Mit
seinem mächtigen Gebälk und seinen vier Lukarnen legt es Zeugnis für die Architektur und Zimmermannskunst jener Zeit ab;
der Laie staunt ob der Konstruktion und die Fachleute fragen sich wie DIE DAS mit den damaligen Werkzeugen und
Einrichtungen gemacht haben. Leider wird das Erlebnis des Herrenhauses durch einen Unfall etwas getrübt, eine Teilnehmerin
übersieht beim Ausgang eine Stufe, stürzt und kann nicht mehr stehen. Glücklicherweise ist eine Mitarbeiterin des
Herrenhauses ausgebildete Samariterlehrerin die sofort für fachgerechte Betreuung besorgt ist und auch weiss, dass die
Ambulanz notwendig ist. Während Frieda medizinisch versorgt und von einem Teilnehmer ins Spital nach Stans begleitet wird,
macht sich die Reisegesellschaft mit gedämpfter Laune zum Mittagessen auf den Weg über Engelberg zum Horbistal. Hier im
Rest. "Zum Ende der Welt" sind die Tische schon gedeckt und in Blitzeseile steht schon die Suppe auf dem Tisch. Natürlich
drehen sich die Gespräche über das Gesehene, das Erlebte mit dem unglücklichen Abschluss im Herrenhaus; aber bald wird man
sich der Umgebung wahr und erfreut sich am schönen Wetter in prächtiger Landschaft. Nach einem währschaften, reichhaltigem
Mittagessen mit Glacedessert erfährt man mit Erleichterung, dass die verunfallte Frieda bereits operiert wird und
eigentlich nur bedauert, dass das Mittagessen wohl ausfällt. Aufgemuntert kann die Gesellschaft schliesslich die Stühle
unter die Tische stellen; dem Abschluss des Tages im Kloster Engelberg näher rücken. Innerhalb der Klostermauer, vor der
Schaukäserei trennt man sich. Ein Teil ist mehr am Käsemachen, ein andrer an der Kirche und ein dritter am Ort selber
interessiert. So kommen alle zu ihrem Vergnügen. Der Aushilfspförtner, Herr Brück führt die kleiner gewordene
Gesellschaft in den reich getäferten Gemeinschaftsraum, profund und ausführlich informiert er über die Klostergeschichte,
das Auf und Ab, über Zerstörung, Brände und Wiederaufbau. Man erfährt vom mangelndem Nachwuchs für die Gemeinschaft der
Mönche, vom Leben der Mönche in ihrer Gemeinschaft, vom wieder erstarkten Internats,- und Schulbetrieb, von den
wirtschaftlichen Schwierigkeiten das Kloster mit seinen Gebäuden als Kulturgut erhalten zu können. In der - noch nicht
ganz fertig renovierten - Klosterkirche ist die Geschichte der Kirche zu vernehmen, mit dem Bau, dem künstlerischen
Schmuck, der Klosterkirche im Zusammenhang mit dem Gemeindeleben der Pfarrgemeinde Engelberg. Abschliessend dürfen die
Teilnehmer ein Orgelrezital geniessen, das von einem Könner gespielt, wirklich ein Genuss ist.
Vieles gesehen und erlebt, Neues gehört und erfahren, wird man schliesslich zufrieden nach Hause kutschiert und
verabschiedet sich mit bestem Dank für die gute Fahrt bei Herr Paller. (AL)
PS: Frieda ist mittlerweile zu Hause und schon wieder unterwegs, zwar mit Stöcken aber sie läuft!