Fislisbach - Baden-Lindenplatz - Limmatpromenade - Kraftwerk Kappelerhof - Baden - Fislisbach
Bei steifer Bise versammelten sich 36 Seniorinnen und Senioren beim Gemeindehaus; zum aufwärmen war aber im
Postauto doch genügend Zeit bis zum Lindenplatz. Unter den Bögen der Hochbrücke beim Tannegg-Schulhaus erteilt
der Wanderleiter genauere Instruktionen und übergibt die Führung an Hans Montesini.
Während 30 Jahren hat Hans Montesini die Arbeiten im und ums Kraftwerk Kappelerhof à fond kennen gelernt und so
erhalten wir aus berufenem Mund Bericht wie es damals funktionierte und sich weiter entwickelte.
Schon unterhalb der letzten Häuser an der Kronengasse erzählt er, wie damals die Wassermenge der Limmat gemessen
wurde: "Immer Anfangs März wurden an bestimmter Stelle 2 Pontons im Fluss festgezurrt und dann von Hand mit Stäben
das Flussprofil abgetastet um so den Wasserstand zu messen". Heute wird die Durchflussmenge elektronisch gemessen und
mittels Telefon abgefragt.
Auf dem zügigen Marsch zum Kraftwerk erfahren die Interessierten immer wieder etwas Neues zum Umfeld der 4
Kraftwerke von der Aue über Kappelerhof und Schiffmühle bis zum KW Turgi. Wie gross das Kapitel überhaupt ist,
wird dann klarer wenn man sich im Museum des KW Kappelerhof umsieht; die Maschinen und Generatoren aus den
Anfängen der Stromerzeugung mit der Turbine im neuen Maschinenhaus vergleicht. Die Maschine aus der
Erneuerungsphase von 1925 mit offenem Winkelgetriebe und Holzzahnrad das die Wasserkraft von einer
Francisturbine auf den Generator überträgt und hier die Kaplanrohrturbine mit geschlossenem Getriebe, direkt
gekoppelt mit dem Generator mit vielfachem an Leistung zu damals. Das Kraftwerk wurde 1892 mit 4 Maschinen in
Betrieb genommen. Bereits 1918 werden neue Turbinen mit
Winkelgetriebe eingebaut und 1925 sind auch die Generatoren ersetzt. Diese 4 Maschinen erzeugen bis 1974 jährlich
9.5 Millionen KWh; nach dem Umbau 1976 werden mit den beiden neuen Kaplan-Rohrturbinen jährlich 20 Mio. KWh
produziert!
Mit Hochachtung vor den damaligen Leistungen der Menschen, die sich der Stromerzeugung verschrieben haben, verlassen
die Fislisbacher Senioren die Anlagen des KW Kappelerhof und streben unter heftigem Diskutieren dem Kaffeehalt in
Baden entgegen. Eine starke Gruppe von Marschtüchtigen entscheidet sich den Heimweg wirklich unter die Füsse zu
nehmen; die anderen kommen mit dem Postauto etwas schneller nach Hause. (Al)