32 Frauen und Männer haben sich pünktlich beim Gemeindehaus eingefunden; gut gelaunt und sichtlich das frühlingshafte
Wetter geniessend.
Die Rundwanderung um den Stausee ab Kraftwerk Klingnau bietet allerhand sehenswertes.
Der Blick geht von den friedlich schnatternden Wasservögeln in den schönen Schilfbeständen über den See hinauf zum
Städtchen Klingnau. Die markante Silhouette des Städtchens auf dem Hügel mit dem stattlichen Schloss, den pittoresken
Häuserzeilen und den überragenden Türmen ist einfach schön anzuschauen. Verschiedene Bezeichnungen öffentlicher Gebäude
geben Aufschluss über die wechselhafte Geschichte des Städtchens.
Im Jahre 1239 tauschte der Freiherr von Klingen mit dem Kloster St. Blasien die Insel Beznau mit dem den Hügel an der
Aare auf dem er schliesslich sein Schloss baute und Klingnau begründete. Bereits 1269 wurde Klingnau vom Sohn des
verstorbenen Ulrich von Klingen an den Bischof von Konstanz verkauft. Unter wechselnden Herren erlebte das Städtchen ein
stetes Auf und Ab; die Klingnauer leisteten in fremden Heeren Kriegsdienste, die Stadt wurde belagert und musste
Einquartierungen über sich ergehen lassen, Seuchen und Brände suchten das Städtchen heim und stellten die Bewohner immer
wieder vor neue Herausforderungen. Landwirtschaft, Rebbau und Handwerk erlaubten den Menschen nur ein karges Leben; in der
Mitte des 20. Jahrhunderts begann mit dem Bau der Eisenbahn von Turgi nach Koblenz eine bessere Zeit. Industrien
entwickelten sich und brachten Arbeit und Brot. In den 30-er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde das Kraftwerk erbaut,
das mit seinem Stausee das Städtchen Klingnau bei den Ornithologen Europas zu einem Begriff werden liess. Der Stausee ist
aber nicht nur ein Zauberort für die Vogelwelt, der gut ausgebaute Rundweg bietet sich für allerlei Sportliche Aktivitäten
an: bequem zu erwandern für Jung und Alt, für Jogger und Nordic Walker und noch schneller für Skater und Biker. Egal wie
man unterwegs ist: Zeit für das Städtchen Klingnau sollte man sich einräumen, es lohnt sich alleweil. Die Fislisbacher
Senioren wissen jetzt auch wie's in Klingnau an der Fasnacht zugeht; sie haben das Städtchen am schmutzigen Dunschtig durchquert.
Sie haben ungeschoren den Rundweg über die steile Schlosstreppe erreicht und sind schliesslich auch wohlbehalten ins Dorf
zwischen den Hügeln heimgekehrt. (AL)
Bilderbuch